Ziel der Hausgemeinschaft ist es, ein Klima des Vertrauens, der Toleranz und der gegenseitigen Achtung zu schaffen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Erkenntnisse und Einsichten aus der Therapie in den Alltag übertragen werden können. Dann ermöglicht es die Hausgemeinschaft, sich mit gewohnten Denk- und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen, neue soziale Kompetenzen zu entwickeln, ungewohnte Konfliktlösungsmöglichkeiten zu erproben und die zur Lösung des Suchtproblems notwendige Verhaltensänderung ganz konkret anzupacken.
Im täglichen Zusammenleben gilt es für alle PatientInnen, Verantwortung zu übernehmen und ihren Teil zur Gestaltung des Alltags beizutragen, sei es in Form von Rücksichtnahme und Toleranz, von Mithilfe und Abgrenzung oder von aktiver Mitarbeit im hauswirtschaftlichen Bereich wie dem Zubereiten der Mahlzeiten, dem Besorgen der Wäsche, Reinigungs- und Gartenarbeiten usw.
In der wöchentlichen Haussitzung werden Probleme und Erfahrungen diskutiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht, die dann im Sinne des Lernprozesses auf ihre Wirksamkeit hin geprüft werden. Bei ihren Alltagsaktivitäten und in der Freizeit werden die PatientInnen von Fachpersonen begleitet und unterstützt. Durch die Leitung des Bereiches fliessen die notwendigen Informationen und Beobachtungen direkt in die Fallbesprechung ein und können so therapeutisch genutzt werden.